Bossas Lindenstraßen-Annotationen
Bossas Lindenstraßen-Annotationen
"Liebesgrüße" (713)
Nachruf:
Letzten Freitag starb Lindenstraßen-Regisseur George Moorse an
den Folgen eines Herzinfarktes im Alter von 63 Jahren kurz vor
Beginn einer neuen Drehstaffel. In über 180 Folgen lenkte er mit
viel Einfühlungsvermögen die Geschicke unserer Straße. Für
die geleistete Arbeit möchte ich ihm, sicherlich im Namen vieler
Fans, aufrichtig danken.
George Moorse über seine Arbeit:
"Meine Arbeit ist es, den Schauspieler zu führen, daß er in seiner
Rolle bleibt, sie nicht vergißt. Und ihm zu helfen, sich voll in
der Rolle auszuleben, sich voll darin auszudrücken. Den Schauspieler
kostet es besonders viel Energie, Gefühle herauszuarbeiten. Manch
ein Schauspieler sucht da den leichten Weg und ich muß ihn dann auf
den richtigen Weg zurückschicken."
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Sendetag: Sonntag, 1.8.99
Spieltag: Donnerstag, 29.7.99
Kurzinhalt:
- Tom hat ein schlechtes Zeugnis und hängt wieder bei Backhaus ab.
- Valerie findet Zorros Postkarte und dreht ab.
- Im neu eröffneten Casarotti geht's voll ab.
Für einen ausführlichen Rückblick seht bitte:
http://www.creatures.org/lindenstrasse/rueck.html
http://www.lindenstrasse.de/demnaechst/archiv/710/rueck709.html
Cliffhanger:
- Ein Cliffhanger fast im wahrsten Sinne des Wortes:
Valle an der Parkhausabgrundklippe, beinfrei auf dem Weg in die Tiefe?
Un dann rettet keen Kavallerie,
keene Zorro kömmert sich dodrömm.
Dä piss höchstens e "Z" en der Südsee
un fällt lallend vüür Lässigkeit öm.
NA UND?! Driss Parkdaach!
Auflösung des letzten Cliffhangers:
- Isolde hat die Warnungen Francescos in den Wind geschlagen und
Francesco ist vom selben verweht.
Erklärung des Folgentitels "Liebesgrüße":
- Liebesgrüße nicht aus Moskau, sondern aus der Südsee?
Wieder da:
- Das ASTOR. Nicht nur, daß ihm Tom und Backhaus auf's Dach steigen,
nein, man sah es auch wieder einmal in seiner Eigenschaft als
Lichtspielhaus. Okay, es KÖNNTE das ASTOR gewesen sein, in das
Valerie und Lisa gegangen waren, vielleicht war es aber auch ein
anderes Kino irgendwo in der Stadt.
Der gezeigte Film war jedenfalls nicht das draußen plakatierte "ANTZ",
sondern anscheinend ein Special-Effekt-Film der Vor-Godzilla-Ära,
aber erfreulich, daß sich wenigstens in München die Tradition eines
Non-Stop-Kinos hat bewahren können!
[Gibt es eigentlich das Woki in einem südlichen "Vorort" von Köln noch?]
Was ich aber nie verstehen werde, warum man dieses - zugegeben und
Lob ausgesprochen - geniale TRUMAN-SHOW-PLAKAT gegen ANTZ ausgetauscht
hat. In meinen Augen hätte folgendes Plakat doch einen viel
adäquateren Ersatz bedeutet:
http://www-pinot.informatik.uni-kl.de/~tabor/Lindenpresse/lindenshow.jpg
Wahlweise auch in
groß: http://www-pinot.informatik.uni-kl.de/~tabor/Lindenpresse/lindenshowBIG.jpg
oder
klein: http://www-pinot.informatik.uni-kl.de/~tabor/Lindenpresse/lindenshowSMALL.jpg
Das wäre KULT gewesen!! Aber sowas von!! Oder nicht?
Darsteller:
- Mich dünkt, der Typ, der im Kino Zivilcourage bewies, weil er Valerie
wegen eines "Dein Vater ist wohl Glaser"-Delikts anherrschte, war der
Regisseur der Folge Patrick Winczewski himself, auch bekannt als Michael
aus der Fernsehserie "Hotel Paradies".
Fahndungsfoto siehe bitte:

Falls er es denn wirklich war, so finde ich diesen Gag herrlich
gelungen. Aber Ob8: ein Cameo macht noch keinen Hitchcock!
Weniger nett von Patrick war seine Aufforderung an Valerie:
"Mach einen Abgang!". Valerie war doch diesmal gar nicht schwanger!
- Betrunkene: Peter Hart und Bernhard Artmann
Abspann:
- Else wurde trotz Schwarzbrotgroßeinkauf im Cafe Bayer und hervorragender
Valeriezurechtstutzung als diese ein Milchkännchen mit politischer
Umfallerqualität versieht ("Wennst a Glernte wärst, dann wär das nit
passiert, Du Faulpelz, Du!") im Abspann nicht erwähnt.
- Der Kinozwischenrufer wurde nicht genannt. Wäre ja auch zu schade
gewesen, wenn man einen gewissen Gag, sofern es einer war, für alle
verständlich erkenntlich gemacht hätte :-(
Buch: Joachim Friedmann
1000 XXX PICS OF JOACHIM FRIEDMANN
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http://www.lindenstrasse.de/information/presseinfo/neues_autorenteam/jofrau.jpg
Regie: Patrick Winczewski (siehe oben)
Quote: 4,21 Millionen, 27,5 % Marktanteil (wie Vorwoche)
Musik:
- Wohl wieder Musik aus Fellini-Filmen
- Im Casarotti lief außerdem irgendwas mit der Callas. (Die einzige
Sängerin neben Ricky (von Tic, Tac, Toe), die ich auf Anhieb erkenne).
Zitate:
- Backhaus zu Tom: "Was? Zehn Jahre alt und noch nie Fallschirm ge-
sprungen?"
- Paolo über Fausto: "In der Hölle müßte er braten, nicht in der
Casarotti-Küche"
- Fausto zu seinen Küchengehilfen: "Und denkt daran: Wir verteidigen
die Thermopylen des guten Geschmacks gegen das Barbarentum der
Mittelmäßigkeit. Gebt alles! Wir sind nur 3 gegen den Rest der Welt!"
Maxl der Woche:
- Wieder ein Doppelsieg für Valerie und
Lisa "Vielleicht ist es ja ein anderer Zorro" Hoffmeister
Infos:
- Thermopylen = Landenge im alten Griechenland. Dort versuchten die
Griechen die gewaltige Flut der hereinbrechenden Perserheere zum
Stehen zu bringen. Aber aufgepaßt Fausto: die Thermopylen gingen
durch Verrat an die Perser verloren.
- Interesse an Toms Zeugnis?
Deutsch 5, Musik 6, Sachkunde 4, Sport 2, Mathe 4
- Dagdelen trinkt Wein, Dressler O-Saft
- Die Schauspielerin der Tanja (Sybille Waury) war während der
Dreharbeiten schwanger bzw. kümmert sich nun um ihr Still-Leben.
Deswegen hat sie öfter sogenannte Sonnenfinsternis-Szenen, das heißt,
man spricht über sie, aber man sieht sie nicht.
Schmankerl:
- Supertroopergeil, Valeries zersauste Frisur, nachdem sie sich
über der Kloschüssel nochmal hat das Essen durch den Kopf gehen
lassen. Cantra, da Du es nicht gesehen hast, stell es Dir ungefähr
wie folgt vor: Das Gesicht von Valerie, geschminkt wie eine Drag-
Queen und dann die Perücke von Tina Turner aufgesetzt.
Im Hintergrund standen schon die Fotografen von Wileda-Wischmopp
für die neue PR-Kamapgne bereit.
HerzAllahLiebstes I-Team vonne WDR, gibt's DAS als Szenenfoto
für unsere Brüter und Schwästern in der Dia-Spora?
- Backhausens anschauliches Matheheft, das vielleicht nicht sonderlich
mathematisch ist, dafür aber sinnlich, "was wirklich niemand
bestreiten kann." [Hamlet, was macht die aktuelle Mamillae-Explorizenz?]
Kommentare:
- Die Folge nervte. Und zwar gewaltig. Wegen Valerie, wg. Lisa (Linden-
maus: Lisa IST attraktiv, nur Viagra leider so teuer) und der
ganzen Casarotti-Geschichte. Insbesondere die Geschichte um das
Casarotti fällt unter die Rubrik "Wie sich die Bilder gleichen".
Das war doch alles schon mal da. Fausto zieht genau dasselbe Chaos
durch wie damals als es wegen ihm zur Schließung des Casarottis kam.
Merkt das denn niemand? Okay, Fausto scheint es gemerkt zu haben.
Aber der schreibt nicht die Drehbücher.
- Wie gesagt, ich fands nervig. Aber ein paar nette Lacher rissen es
wieder raus. Insbesondere ein paar Schmankerl um Backhaus, der
zwar weiterhin Unsinn erzählt und diesmal darüberhinaus noch
Haarsträubendes ablieferte, versöhnte mich etwas. Lobenswert fand
ich auch die wirklich nonstandard gelagerten Backhausdialoge von
Joachim Friedmann, sofern er sie selber geschrieben hat. Er ist
ja nun ein paar Jährchen jünger als der alte Backhäuser.
- Bei nochmaligen Sehen fand ich die Folge dann besser als zuvor,
normalerweise ist es umgekehrt.
- Prinzipiell gut gefallen hat mir, daß viele Aktionen durch Worte
motiviert oder erklärt wurden, zum Beispiel warum Paolo (wie von
mir vorhergesehen) nun doch im Casarotti aushalf, obwohl er mit
Fausto verfeindet ist, oder warum Hans Toms Zeugnis so spät zu sehen
bekommt, wo die Zeugnisvergabe doch bereits einen Tag vorher war.
Lobenswert, daß es versucht wurde, aber letztlich ging jede dieser
Erklärungen mit einem Fehler einher (werden weiter unten erörtert)
oder waren - wie im Falle der Geschichte um den Jackentauschs Lisas -
zusätzlich sehr vorhersehbar. Sätze wie "Mit mir bin ich nicht so
zufrieden. Die Jacke ist so doof." kommen im normalen Fernseh-
alltag nie vor, es sei denn, man will eine bestimmte Dramaturgie
damit verknüpfen.
- Leider spielte wieder der Zufall eine große Rolle.
Was die Welt bewegte (Fan-Kommentare):
- Als Valerie ihren Anfall kriegte, mußte ich einfach umschalten.
[H.K., Gelegenheitsgucker]
- Preisfrage:
Ihr seid im Besitz einer Postkarte, die eine bestimmte
Person auf gar keinen Fall sehen darf, weil sie sonst in die
Rubrik "Amokläufer mit Selbstmordabsichten" fällt. Was tut ihr?
a) Ihr nehmt einen Aschenbecher und verbrennt die Karte darin
b) Ihr verwahrt sie an einem Ort, an dem sie gefunden werden könnte
c) Ihr reißt sie in 1000 Schnipsel und werft sie direkt in einen
Müllkontainer
d) Ihr werft sie achtlos in die Papiersammlung - Ganz obendrauf
damit sie jeder sehen kann
Die Auflösung demnäxt in der ARD
[Krolock, sechs Tage vor Ausstrahlung der neuen Folge]
Quiz:
- Welche Lindenstraßen-Protagonisten verstecken sich hinter
folgenden, den Charakter ihrer Rolle umschreibenden Anagrammen
(Buchstabenvertauschungen):
-- This frame of lies
-- schleimig ehrlich aber leer (ein beliebtes Linden-Pärchen)
-- Like ever near Z
-- A gremlin in a breeze
Videotext-Untertitel:
- War diesmal korrekt. (Das erste Mal nach wieviel Monaten?)
Rückblick des WDR:
- Umfassend und korrekt (Das erste Mal nach wieviel Monaten?)
Seltsames, Ungereimtheiten, Fehler, Fragen, Bemerkungen:
- Valerie hat eine geschickte Art, die Leute dazu zu bewegen,
ihr auf den Ausschnit zu starren. Einfach dafür sorgen,
daß der Ausschnitt in die T-Shirt-Aufschrift ("Nature is a healthy
argument") hineinragt.
- In der letzten Folge hieß es noch, daß Valeries Problem sei, daß sie
nicht wüßte WO Zorro ist. Dabei war das Geld das Problem, nicht das
Wo. Dies bestätigte sich in dieser Folge, wo der vermeintliche Auf-
enthaltsort klar war (Neuseeland), aber money was the matter.
- Und da wären wir schon beim Thema Trinkgeld. 30 Mark für einen Tag
Bedienen im einem Cafe mit Außentischen ist prinzipiell nicht
unrealistisch. Leider wurden Trinkgelder zu sehr thematisiert. Über
10 Jahre gab im Cafe Bayer niemand Trinkgeld und plötzlich drehte
sich jeder zweite Drehbuchsatz um Trinkgelder. Es kamen sogar Leute
zum Bezahlen an die Theke, um gleichzeitig den tollen Service zu
loben, natürlich nicht ohne ein Trinkgeld in Höhe ihrer Statisten-
Aufwandsentschädigung zu hinterlassen. Dabei ist es wirklich kein
Anzeichen für guten Service, wenn man zum Bezahlen an die Theke
kommen muß. War in meinen Augen nicht gut umgesetzt.
- Valerie legt wieder keine geistige Glanzleistung an den Tag. Zum
einem rechnet sie vor, daß sie bei 6 Mark Trinkgeld zwei Monate
auf das Flugticket sparen muß, bei 30 Mark aber nur noch 57
Tage. Ganz zu vergessen scheint sie auch, daß sie nicht nur
Trinkgeld, sondern auch einen normalen Lohn bekommt.
- Andys Pistole unterm Bett, Zorros Postkarte in der Jackentasche.
Gut Verstecken will gelernt sein.
- Hans schien ziemlich überrascht über Toms Zeugnisnoten. Nun spiegeln
aber die Zeugnisnoten nicht den Kenntnisstands Toms am letzten Schul-
tag wieder, sondern den des ganzen Schulhalbjahres. Eine sechs, eine
fünf und ein paar Vierer, die insgesamt versetzungsgefährdend sind,
können so überraschend nicht gekommen sein.
Hansens Überlegung, Tom im nächsten Jahr anstatt auf's Gymnasium in
die Realschule zu schicken, ist ihrer Zeit fast voraus. Bisher
gab es in Bayern die Realschule erst nach der 6. Klasse. Dies
soll zum kommenden Schuljahr mit Einführung der sechstufigen Real-
schule (nach der 4. Klasse) geändert werden. Zulassungsvoraus-
setzung ist jedoch ein Notenschnitt von 2,33 in den Fächern Deutsch,
Mathematik und Sachkunde. Tom steht dort bisher 4,33. Da muß er sich
wohl noch mächtig anstrengen. Aber ein Jahr hat er noch, denn er ist
ja erst in der dritten Klasse.
- Das Casarotti war natürlich nicht neu renoviert. Der einzige
Unterschied zu der Zeit, wo das Casarotti als Pizzeria fungi-rte
waren Stofftischendecken. Liebe Listra-Produktion, es ist absolut
korrekt, zu sparen und das Casarotti nicht auf Gebührenzahlers Kosten
in einen Schmusentempel für Isolde und Fausto zu verwandeln, aber es
ist mein gebührendes Recht, darauf hinzuweisen, was Sacher ist.
-- Isolde beschwert sich, daß sie ohne Paolos Kellnerhilfe das Casarotti
nicht eröffnen könne. Ich zählte: 1 Küchenchef, 2 Küchengehilfen,
1 Patrona und 2 Kellner. Insgesamt 6 Leute, noch ohne Paolo.
Damit lassen sich die paar Tische ja wohl bewirtschaften.
-- Isolde erzählte letzte Woche, daß sie zur Eröffnung des Casarotti
nur enge Freunde des Hauses und bekannte Gourmets eingeladen hätte.
Bei der Eröffnung sprach sie dann nur noch von Journalisten, dem
Verleger und den VIPs und den Freunden aus Lindenstraße. Mich würde
interessieren welche Gruppe denn nun die Gourmets bildete.
-- Der - wie auch immer - angeheuerte Paolo (eigentlich ein Todfeind
Faustos) meinte zu Isolde: "Wo heute abend sowieso alle Gäste
des Akropolis hier im Casarotti sind, kann Vasily leicht auf mich
verzichten."
Hm, die Casarotti-Gästeschaft (wie Isolde sagte: "Journalisten,
der Verleger und VIPS) ist ja wohl nicht mit der Akropolis-
Kundschaft gleichzusetzen. Nichtmal Harry Rowohlt ist ein Verleger!
- Willkommen zu Backhaus' Märchenstunde. Selbst Tom schöpft Verdacht
bei der Fallschirmspringergeschichte, wo doch Backhaus bei der Marine
und nicht bei den Parkhaus... äh Fallschirmspringern war. Auch ist
in China der Drachen zwar ein Glücksymbol (eher: Fruchtbarkeitssymbol),
aber eben nur als Figur und nicht als Kinderflugapparat. Was Backhaus
in Händen hielt, war in dem Sinne eine Libelle und kein Drachen.
- Mich erreichten Schreiben, daß 1 DM für 2 Brötchen zu VIEL wäre.
- Mich erreichten Schreiben, daß 1 DM für 2 Brötchen zu WENIG wäre.
- Könnt Ihr Euch mal einigen????
- Ich will Euch das mal erklären: Gabi konnte gar keinen anderen Preis
nennen als 1 DM, weil die Statistin genau eine Mark in der Hand hielt
und die ganze Zeit damit vor Gabi, die abgelenkt war, herumfuchtelte.
Das nenne ich pyschochologisch Preiskampfführung.
Jonas, klappt das auch beim Wal-Mart?
- Die Szene mit der ziellos herumlaufenden Valerie begann mit einem
Schwenk über ein Sion-Kölsch-Schild und endete mit dem Einfangen des
Schildes "Park- und Garagenhaus Hohenzollernring". Damit hat der
Regisseur es lehrbuchartig verstanden, in den Spielort einzuführen.
Wer noch geringste Zweifel hatte, daß sich Valerie vielleicht
doch in München und nicht in Köln befindet, wurde durch ein
vorschriftsmäßig abgestelltes KFZ mit Kölner Kennzeichen belehrt,
und zwar eines anderen. Aber wenn Wittich bis Rußland gelaufen ist
(und zurück), wieso sollte dann Valerie nach dem Kino nicht bis
Köln laufen, schließlich genießt das Parkhaus am Hohenzollernring
unter Suizidisten einen guten Ruf. (Im letzten Ranking von
"Schöner Springen" auf Platz eins!)
- Für wochenlange Depris in eigenen vier Wänden, war Anna zu urlaubsbraun.
- Es wurde bereits im Vorfeld spekuliert, wie wohl die Sonnenfinsternis
in die Lindenstraße eingebaut wurde. "Chapeau" wie die Turm-de-France-
Geschädigten bestimmt nicht mehr sagen, aber Faustos und Isoldes
Dialaog über Pünktlichkeit wie die Sonne und eine wohl vorliegende
Sonnenfinsternis war ein wirklich gelungener Aufgriff des Themas.
(Wenn auch etwas gekünstelt, aber nur so ein bißchen).
- Liebe Continuity: Danke, danke, daß ihr wirklich daran gedacht habt,
daß Backhaus die freudenode'sche Klingel hat und diese wieder einmal
ertönen durfte. Nur Carsten war enttäuschend, nicht Lu ist
der "göttliche Ludwig", sondern Ludwig van Beethoven, der Erfinder
des Klingel-Plug-Ins.
- Wer mag der tolle Schneider der Jacke sein, die sowohl Iffi als
auch Lisa hervorragend steht? (Die beiden haben ja nicht gerade die
gleiche Figur).
- Tom hatte wirklich vorgestern Geburtstag. Und Sophie davorgestern.
Arme Anna! Zwei Kindergeburtstage in zwei Tagen ausrichten zu müssen.
Nicht, daß sie noch depressiv wird, weil da keine Zeit mehr für
Depressionen bleibt.
- Liebe Autoren: in München sagt man spätestens seit Karl Valentins
legendären Semmeln-Knödeln Semmeln, nicht Brötchen.
- Valerie sagt, daß Iffi ihre Glitzer-Jacke seit Heikos Abflug nach
Rostock nicht mehr getragen hätte. Das stimmt nicht. In der letzten
Folge trug Iffi die Jacke, da war aber Heiko schon eine Woche weg.
(Oder etwa nicht? Sein Auto stand ja noch vor der Tür.)
Die Frage ist eher:
-- warum die Jacke eine (oder wahlweise) zwei Wochen geknüllt im Wohn-
zimmersessel lag und niemand sie wegräumte.
-- warum Lisa überhaupt mit einer Jacke bei Valerie auftauchte, die
ihr selber gar nicht gefiel. Daß sie ins Kino gehen wollte, war
vorher ausgemacht und da sie sich geschminkt hatte und andere
Klamotten als vorher trug, war sie wohl zwischenzeitlich zuhause
gewesen und hätte sich eine passende Jacke aussuchen können.
Daß ihr ihre Jacke nicht gefällt, war sachlich nicht nachvollziehbar,
nur postkartendramaturgisch. Das zeigt sich auch daran, daß Lisa ihre
weiße Jacke, die ihr ja so gar nicht gefällt, im Kino wieder trägt.
- Hui, das war ja ganz schön starker Tobak, was Anna da zu Hans
verlautbart:
"Ich will, daß es Dir gutgeht. Ich bin Dir doch nur eine Last."
Was spricht sie denn da unausgesprochen aus?
(Erinnerte an den berühmten Film "Gaslicht".)
- Wir hatten mal eine Folge, in der Helga die Zielger-Schulkinder
auf der Straße traf, bei heftigem Kirchengeläut. Diesmal ließ sich
das Geläut zeitlich eingrenzen: um 5 nach Zwölf bimmelte es immer noch
allerheftigst. Arme Bayern!
- Weia, was soll das mit Backhaus noch geben? Undurchsichtig und viel-
leicht spannend ist die Figur ja. Aber so Sprüche wie "Jeder kann
Fliegen, Du mußt Dich nur trauen" sind doch arg abgehoben und sollten
Hans zu einer Bedenkenträger-Versammlung veranlassen.
- Backhaus sagt, daß Tom die halbe Nacht wach gelegen hätte, aus Angst,
Hans das Zeugnis zu zeigen. So wie Backhaus auf das Sofa deutet,
könnte man meinen, Tom hätte diese halbwache Nacht bei Backhaus
verbracht, wir wissen aber, daß Tom am Morgen von Hans geweckt wurde.
- Wieso durfte Sophie mit Helga in den Abenteuerpark, Tom aber an
scheinend nicht?
- Die ins Bad hereinkommende Lisa sagte zu Valerie, daß sie echt toll
aussieht, bevor sie Valerie überhaupt richtig sehen konnte. Aber das
scheint so eine Art lindenspezifische Antizipation zu sein. Isolde
weiß vor dem Hören der Töne, daß Hajos Komposition toll ist oder vor
dem richtigen Probieren, daß Faustos Spaghetti köstlich schmecken,
warum also auch nicht die ungesehene Kleider-Toll-Befindung?
- Diesmalige Dejavues:
-- Wutanfälle Faustos in der Küche des Casarottis
-- Hansemanns Ablehnung von Annas Annäherungsversuchen.
(Hatten wir damals, als Anna mit Dabelstein fremdschlief).
Fazit:
- Fast schon unser sieben(!)tägliches Credo: Hoffen, daß die nächtste
Folge besser wird. (Wenigstens war es diesmal nicht mehr so
comedylastig und trotzdem witzig!)
Credits:
Andreas, Cantra, Sven, Uta1, UtaII
Thank you, aber so very much!
Bossa Nossek
nossek@creatures.org
Nachlese:
- Es wurden mehrere Stimmen laut, daß sich ausgerechnet Wittich in der
letzten Folge zu dem Spruch "Allzeit bereit" herabließ, und dieser
Spruch doch bei der ostdeutschen Jugendorganisation FDJ (c)opy-
gerighted sei.
Dem ist aber nicht so. "Allzeit bereit" geht zurück auf Baden
Powell, nicht den Jazz-Musiker, sondern den Gründer der Pfadfinder-
bewegung. "Allzeit bereit" war auch der Leitspruch des Fähnlein Fiesel-
schweif. Ich sagte ja schon, daß HWG den Autor Joachim Friedmann für
eine Ablösesumme von 2,105 Mio EUR von Walt Disney gekauft hat.
Ich frage mich nur noch, wer von den dreien Wittich, Hilmar und Ottokar
nun Tick, Trick und Track darstellen sollte.
- Irene, Königin der Fischer, Du hast nicht nur zwei schöne Drehbücher
abgeliefert, sondern auch das Buch "Vorsicht, Dreharbeiten". Dort
lesen wir auf einer Seite mit der Quersumme 9, daß der Cache die
"nicht gesendete Begrenzung eines Bildes, also so was wie ein Bilder-
rahmen, den der Fernsehzuschauer später dann nicht sieht" ist.
Weiter schreibst Du, wenn der Regisseur beim Ansehen der Aufnahmen
kreischt, weil ein Mikrofon im Bild zu sehen ist, daß dann der Chef-
kameramann ganz cool sagt: "Hey, keine Panik, das ist im Cache."
Liebe Irene, vielleicht nimmst Du im Glossar Deines Buches noch
folgenden Punkt auf:
CHEFKAMERAMANN, IRRUNGEN des
Wenn der Moppel voll im Bild und nicht -wie vermutet- im Cache hängt.
So zu sehen in der letzten Folge, als das Mikrofon mit Windschutz
(= Moppel, Hund, Püschel) so weit über die Motorhabe des Taxis vorm
Verlagshaus Barell ragt, daß man schon fast glauben könnte, es stünde
in einer Waschanlage.
(Ehrenhalber sei aber gesagt, daß solche Vorkommnisse in der Listra
äußerst selten sind. An einen solchen Fall, daß ein Mikrofon direkt
seitlich hineinragt und nicht nur als Spiegelung zu sehen ist, kann
ich mich bisher nicht erinnern).
-%-
[Release 1.6]